Donnerstag, 24. Februar 2011

Hauptmann zu-Köpenick-zu-Guttenberg



Der Hauptmann von Guttenberg

Zu Guttenberg, vormals Dr. zu Guttenberg, kann als neuer "Hauptmann zu Köpenick" im Amt bleiben. Nun muss er auch noch zwei weitere Bundestag-Expertisen aus dem wissenschaftlichen Dienst verkraften, die seine Dissertation ganz ohne Zitat schmücken. Davon hatte er gar nichts gewusst, erfuhr man. Weiter in meinem Text ging es munter in meiner Schreibwerkstatt, die im Gegensatz zu den Blogs keine oder kaum Bilder enthält.

Weiter 3/Dez/2011

Auf einem Halifax Security Forum in Kanada mit internationalen Sicherheitspolitikern absolvierte der frühere Verteidigungsminister seinen ersten öffentlichen Auftritt als Angestellter einer amerikanischen "Denkfabrik".

Deutsche Presse, Talkshows und Statements von Politikern verschafften ihm den gebührenden Maßstab seiner Öffentlichkeits-Wirksamkeit. Seine neue Firma wird dies zu schätzen wissen.

Auf halben Wege kam er der Öffentlichkeit entgegen, indem er seine reichlich leichtfertige Dissertation bedauerte. Nach wie vor leugnet er jedoch, getäuscht zu haben. Davon sind aber Fachleute überzeugt, weil er nämlich abgekupferte Texte und Schlussfolgerungen geringfügig "retuschiert" hat, Worte geändert hat, um den Anschein eigener Leistung zu erwecken. 

Trotz seines Bedauern über seine Fehler muss er die Täuschungs-Absicht noch klären. Vielleicht will er sie nicht zugeben, weil dies mit juristischen Konsequenzen verbunden wäre. Ich würde ihm raten, deswegen nichts mehr zu sagen und sich stattdessen von Saulus zum Paulus zu entwickeln, was das Zitieren betrifft. Die Uni Bayreuth trägt immerhin auch eine Verantwortung. Sie versäumte es in Seminaren, die Form des Zitierens nachhaltig zu lehren. Das Zitat ist eine höchst eigene geistige Leistung, wenn es gut gewählt wurde und in den Zusammenhang passt. Niemand muss sich deswegen schämen, im Gegenteil. Ein Guttenberg, der vom Saulus zum Paulus wird, das Zitieren als notwendig darstellt, würde nicht nur der Wissenschaft, sondern der Gesellschaft dienen, die nach Glaubwürdigkeit hungert.




micha vRhein, auch nicht ohne Fehl und Tadel; ist das glaubwürdig? Ja





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